Zielgenau

Seiten

Dass die Abdeckung seit langer Zeit fehlt, lässt sich leicht am Schmutz und der korrodierten Mutter im Nabengehäuse erkennen. Bei näherer Betrachtung musste Mike zudem feststellen, dass im Zuge einer dubiosen Reparatur die Lenkradmutter schräg auf das Lenkspindelgewinde aufgeschraubt worden ist. „Das Gewinde ist sicher defekt und muss nachgearbeitet werden“, stellt Mike fest. „Das mache ich aber erst, wenn ich den Lenkstock und die Lenkspindel bei der Restaurierung ausgebaut habe. Zum Gewindeschneiden sollte die Lenkspindel gut in einem Schraubstock fixiert werden können, sonst ist die Gefahr zu groß, ein schiefes Gewinde zu schneiden.“

Da sich das Lenkrad ohne Schleifen am Lenkrohrgehäuse bewegen lässt, ist Mike der Ursache der Schwergängigkeit jedoch noch nicht näher gekommen. Als nächstes nimmt er sich daher das direkt bei den Pedalen liegende Lenkgetriebe vor. Es handelt sich um ein Schneckengetriebe – „eine einfache und robuste Konstruktion“, wie Mike meint.

Zur Schnecke gemacht
Schneckengetriebe gehören zur Kategorie der Schraubwälzgetriebe und bestehen aus einer schraubenförmigen  Schnecke, die bei Drehbewegung in ein Zahnrad (Schneckenrad) greift und dessen Drehung bewirkt. Die Achsen der beiden Komponenten sind um 90 Grad versetzt und ermöglichen so die Umlenkung über einen Hebel auf die Lenkschubstange. Diese wirkt wiederum auf den vorderen Lenkhebel, der bei unserem Hela D 16 oberhalb des linken Achsschenkel-Radträgers (auch: Achsfaust) montiert ist.

Um die Lenkbewegung synchron auch auf das rechte vordere Rad zu übertragen, ist oberhalb der Achsfaust ein zweiter nach hinten ausgerichteter Lenkhebel montiert, der über ein Kugelgelenk mit einem Spurstangenrohr verbunden wird (Seite 73, Bild 9). Das Spurstangenrohr seinerseits wirkt über ein weiteres Kugelgelenk auf den Lenkhebel des rechten Vorderrads.

Seiten

TEXT und FOTOS: Marcel Schoch
Mehr zum Thema