Wotan II - Eichers Wunderwaffe

Der ganz große Wurf der Raubtierreihe aus Forstern bekam keinen Tiernamen, sondern den einer Gottheit – nämlich Wotan. TRAKTOR CLASSIC erklärt, warum er den zu Recht trägt.

 
Welche Möglichkeiten hat ein Traktorenhersteller, der schon bei der Namensvergabe seiner mittelgroßen Typen die Superlative der Natur mit Bezeichnungen wie Königstiger und Mammut leidlich ausgeschöpft hat, beim Vorstoß in die Welt der wirklichen Großschlepper?

Eicher wandte sich den germanischen Gottheiten zu: Aus der Schar der Wunder- und Sagengestalten sollte kein geringerer als der höchste Gott Wotan Namenspate für den großen Wurf aus Forstern werden. Bescheidenheit konnte den Oberbayern beileibe nicht nachgesagt werden, aber wie der Eicher Wotan zeigen sollte, bestand dafür auch kein Grund.

Wenn der Namensfindung auch bestimmt keine kriegerischen Absichten zugrunde lagen, so waren Wotans Attribute doch Programm. Und eine klare Ansage an die Konkurrenz. Wotan, der Krieger und Wanderer in der Mythologie, stand in der Schlepperwelt der ausgehenden 60er-Jahre für den Angriff auf die Angebote des Marktes.

Neues Schlepper-Design
Für die Einführung wählten die Bayern einen in vielfacher Hinsicht günstigen Zeitpunkt. 1968 wurde die zwei Jahre zuvor vom Mammut HR begründete Baureihe 3000 komplettiert, und Eicher gönnte seinen Schleppern eine optische Überarbeitung. Die langgestreckten und vergleichsweise kantigen Hauben sollten den Aufbruch in die 70er-Jahre weithin sichtbar nach außen tragen.

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Eichers Wotan II - Fotos: B. Wistinghausen
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