Pferdewechsel

Mit unausgereiften Motoren in der kleinen und dem Festhalten am liegenden Einzylinder in der größeren Leistungsklasse verspielte die Heinrich Lanz AG in den 50er-Jahren viele Sympathien. Der US-
Branchenriese John Deere sah in der Übernahme des Unternehmens hingegen die Einstiegschance in den europäischen Markt

 
In der ersten Folge unseres Mehrteilers widmeten wir uns der ­Weiterentwicklung des „Bulldog-Prinzips“, die trotz aller Verfeinerungen in die Sackgasse führte. Daneben umfasste das Programm seit 1951 den Geräteträger „Alldog“ und seit 1955 modern konzipierte Kleinschlepper mit stehenden Motoren.

Das Mannheimer Lanz-Werk hatte besonders stark unter den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges zu leiden. Nach dem Wiederaufbau stand erst 1950 wieder eine komplette Bulldog-Palette von 16 bis 55 PS im Programm, die jedoch schon nach kurzer Zeit den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren drohte. Außerdem entsprach sie nur teilweise den Marktanforderungen, denn durch den Wegfall der ost- und mitteldeutschen Großbetriebe hatte sich die Nachfrage in Richtung kleinerer Leistungsklassen verschoben. Dieser Trend wurde durch die Abwanderung von Arbeitskräften aus der Landwirtschaft in die Industrie und die dadurch notwendige Motorisierung kleinerer Betriebe noch verstärkt.

Abhilfe versprach sich Lanz bereits 1951 von einer kompletten Neukons­truktion. Der zunächst unter der Bezeichnung MGT vorgestellte „Motorgeräteträger“ stieß aus dem Stand auf großes Interesse und wurde unter dem  Namen „Alldog“ schließlich zu einem wahren Publikumsrenner.

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