Der Panthersprung
Bei diesen wuchsen zudem die Ansprüche an Leistung und Einsatzmöglichkeiten. Und Eicher reagierte in mannigfaltiger Art und Weise. Schon Mitte der 1950er-Jahre brachten die Forsterner als einer der ersten deutschen Hersteller mit dem Geräteträger einen völlig neuen Schleppertyp in die Serienfertigung. Ebenso wurde mit der Produktion von allradgetriebenen Traktoren begonnen.
In den darauf folgenden Jahren krempelte Eicher nach und nach die ganze Palette um. So überarbeiteten sie ihr bestes Stück, den schon seit 1948 gebauten, luftgekühlten Direkteinspritzer mit den charakteristischen Radialgebläsen für jeden einzelnen Zylinder.
Waren die alten Modelle mit 150 Millimetern Hub noch ausgesprochene Langhuber, hatten die Neukonstruktionen nur mehr 120 bzw. 125 Millimeter Hub. Das spiegelte sich auch in den Bezeichnungen wider. Die neue Generation wurde EDK (Eicher Diesel Kurzhuber) genannt.
Zu dieser Zeit war klar, wo der Schwerpunkt bei den Schlepperabsätzen lag. Die größten Verkaufszahlen ließen sich in der Leistungsklasse von 20 bis 30 PS erzielen. Welche Bedeutung Eicher der unteren Mittelklasse zumaß, wurde dadurch deutlich, dass die Verantwortlichen begannen, genau hier ihre neue Schlepperfamilie anzusiedeln.
Mit Panther und Tiger kamen im Laufe des Jahres 1958 gleich zwei neue Modelle mit Zweizylindermotoren auf den Markt. Und mit dem 1959 nachgereichten 20-PS-Geräteträger, den noch mit den alten Langhubern ausgerüsteten, 26, 33 und 42 PS starken Standardschleppern und dem ED 42 Allrad hatte Eicher in dieser Zeit noch fünf weitere Zweizylinder im Angebot.