Raubtier für zuhause
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Die Lenkung
Den extremen Lenkeinschlag ermöglicht die sogenannte Trapezlenkung (s. Bilder Seite 25). Dabei werden die Drehbewegungen des Lenkrades durch nur eine Lenkschubstange (statt einer Einzelradlenkung mit zwei Lenkschubstangen) auf der rechten Seite des Schleppers zum rechten Vorderrad geführt. Eine Spurstange überträgt den Radeinschlag auf das linke Vorderrad. Das Trapez schließt die Vorderachse ab. Die Vorderachse kann auf fünf Spurweiten zwischen 665 und 1.110 Millimeter eingestellt werden. Sie besteht aus zwei parallel hintereinander gelagerten Ausziehstücken. An deren Enden sind Achsschenkel und Vorderräder befestigt. Analog zu den Ausziehstücken muss beim Verstellen der Spur die Spurstange versetzt werden. Sie besteht aus zwei parallel hintereinander geführten Teilstangen. Die fünf verschiedenen Spurweiten sind als Markierungen auf den Ausziehstücken und der Spurstange abgebildet. „Beim Verstellen ist darauf zu achten, dass die rechte und linke Seite bis zu den gleichen Markierungen heraus- oder eingeschoben wird“, heißt es in der Betriebsanleitung: „Die Markierungen der Ausziehstücke müssen jeweils mit denen der Spurstange übereinstimmen.“
Zum Verstellen der Ausziehstücke müssen an den Klemmstücken vier Schrauben gelöst werden. An den Spurstangen sind die Schrauben aus den Klemmbügeln herauszudrehen.
Da die in Längsrichtung hintereinander platzierten Ausziehstücke unterschiedlich lange Radstände ergeben würden, erfolgte der Ausgleich durch die Position der Achsschenkel. Sie sind in Fahrtrichtung gesehen rechts auf der Vorderseite des Ausziehstücks, links auf der Hinterseite des Ausziehstücks verschweißt.
Die blanken Stellen auf den Ausziehstücken und der Spurstange sollen gegen Korrosion mit Abschmierfett eingefettet sein, empfahl Eicher. Sind Ausziehstücke und Spurstangen komplett lackiert, dürfte die Spurverstellung seit längerem ungenutzt geblieben sein. Bei einem solchen Zustand wird es auch länger dauern, bis die Spurverstellung wieder gangbar gemacht ist.
Die Kotflügel-Verstellung
„Der Fahrersitz kann in seiner Breite verstellt werden“, bemerkt die Betriebsanleitung. Gemeint ist damit nicht die Sitzfläche, sondern die Ellenbogenfreiheit des Fahrers: Nach dem Verbreitern der Hinterachsspur durch die sechsfach verstellbaren Felgen (710 bis 1.210 Millimeter) lassen sich die Kotflügel recht einfach herausziehen. Drei Verschraubungen müssen dazu angepasst werden: Das Distanzrohr neben dem hinteren Kennzeichen, die Bleche unter dem Fahrersitz sowie Schrauben an den Trittblechen.
Gute Sicht
Seine wahren Qualitäten offenbart der Puma im Winter als Schneeräumer. Bisher hatte Rupert den Winterdienst mit seinem Allrad-Deutz erledigt. Dessen Nachteil ist die lange Motorhaube, sie schränkt die Sicht auf die Räumschaufel ein. Nicht so beim Puma. Dessen schmale Bauweise gibt ein großes Sichtfeld frei. Die Ecken rund ums Haus, den Stall, die Schuppen und die Zufahrtswege können viel präziser als mit dem Deutz vom Schnee befreit werden. Rupert Faltlhauser: „Man sieht genau, wo die Schaufel räumt.“ Die Ersatzteilversorgung für Eicher-Schlepper ist gut. Geformte Blechteile wie Frontmasken, Motorhauben und Kotflügel zählen allerdings nicht dazu. Auch einige Kleinteile für die Schmalspurschlepper sind schwierig zu bekommen, zumindest im Handel. Kleinanzeigen und Ebay können jedoch gute Ergebnisse liefern.
Gute Adresse in Ganacker
Eine der besten Adressen für Ersatzteile ist die in Ganacker bei Landau ansässige Eicher-Vertriebs-GmbH. Dem Betrieb stehen noch die originalen Konstruktionszeichnungen zur Verfügung. „Wegen der guten Ersatzteilversorgung und der soliden Technik gehören Eicher zu den beliebtesten Oldtimer-Schleppern“, erklärt der 1. Vorsitzende Norbert Fechtig der Eicherfreunde Schwarzwald e.V.. „Weil bis heute in Indien Eicher-Motoren in Lizenz gebaut werden, sind die Ersatzteile auch in Deutschland günstig zu bekommen.“
Die Eicherfreunde im Schwarzwald haben 1.270 Mitglieder in zehn Ländern der Welt. Der Verein bietet seinen Mitgliedern exzellente Informationen über die Eicher-Schlepper. Der indische Hersteller Tafe (siehe Internet-Adressen) fertigt nicht nur jüngere Eicher-Aggregate, sondern auch immer noch den altbewährten ED-Motor. Bis jetzt brauchte Rupert Faltlhauser keine Ressourcen in Anspruch zu nehmen, sein Puma läuft einwandfrei. Aber demnächst wird er die Ersatzteilversorgung zum ersten Mal bemühen müssen. Für die Abdeckung des Blinkers und des Begrenzungslichts am linken Kotflügel. In die schmale Fahrspur des kleinen Schleppers ragte ein zu großer Ast ...
Peter Böhlke
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