Raubtier für zuhause

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Immer auf vollen Touren
Signifikant für Eicher-Schlepper sind die Kühlluftgebläse an jedem Zylinder. Vorsicht: Wie bei allen luftgekühlten Motoren können sich die Kühlluftkanäle und die Kühlrippen an den Zylindern mit Schwebstoffen zusetzen.
Der luftgekühlte Motor will hochtourig gefahren werden: „Vor allem wichtig ist es, dass der Motor mit genügend hoher Drehzahl gefahren wird, insbesondere dann, wenn man von ihm Leistung verlangt.“ Diesen langen, etwas umständlich klingenden Satz im Deutsch der 60er-Jahre hat Eicher in die Betriebsanleitung geschrieben. In gesperrter Fettschrift. Also lieber in einem kleineren Gang, dafür aber hochtourig fahren. Der Grund ist einfach: Hohe Drehzahlen führen viel, niedrige Drehzahlen nur wenig Kühlluft zu.
In Holzkirchen war es Sommer, der Motor war einwandfrei angesprungen. Mit dem Kaltstartgerät brauchte nicht gepumpt zu werden. Diese Einrichtung ist für Temperaturen unter ein Grad plus vorgesehen. Der Bedienzylinder ist vor dem Schalthebel, unterhalb des Armaturenbretts, angebracht. Der Pumpenstößel kann mit dem aufgedrehten Zylinder auf und ab bewegt werden. Durch das Pumpen wird Kraftstoff in die Zylinder des Motors gespritzt. Mehr als vier Hübe sollen es nicht sein, empfiehlt Eicher.
Zum Testen der Kupplung (Typ K 180 DJ) legte Martin Faltlhauser einen hohen Gang ein und ließ die Kupplung kommen. Dabei hielt er die Fußbremse getreten. Faltlhauser: „Wenn der Motor weiterläuft, ist die Kupplung verschlissen.“

 

Kupplungs- und Getriebe-Check
Der Motor des Pumas starb ordentlich ab, als die Kupplung einrückte. Ohne auffällige Geräusche arbeitete das Getriebe des Typs „ZF A-6/6 Schmalspur“. Dessen erster Gang ist ein voll belastbarer Kriechgang. Nur das typische Rauschen war zu hören, so wie es für die Getriebe von ZF und deren Tochterfirma ZP üblich ist. Auch der Druckwiderstand zwischen den Ebenen dritter-vierter und fünfter-sechster Gang war noch intakt.
Der ES 202 ist serienmäßig mit einem hydraulischen Eicher-Kraftheber ausgestattet. Eine Zwei-Kolben-Pumpe erzeugt den Öldruck, sie wird wiederum direkt vom Motor angetrieben. Dadurch ist der fahrunabhängige Betrieb sichergestellt. Wird kein Öldruck gebraucht, laufen die Kolben der Ölpumpe leer. Sie beanspruchen kaum Kraft, damit erübrige sich eine Abschaltvorrichtung, heißt es in der Betriebs- und Wartungsanleitung. Die Pumpe ist in einem Gehäuse untergebracht, das den Ölvorrat und die Steuerung enthält. Diese Anordnung ermöglicht den Betrieb der Hydraulikanlage mit einer einzigen Ölleitung.
 

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Raubtier für zuhause (Fotos: M. und P. Böhlke)
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