Pionier-Arbeit

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2.605 Pioniere montierte das Zwickauer Horch-Werk 1949 und 1950 nach den von ehemaligen Famo-Mitarbeitern in Schönebeck modifizierten Plänen des Famo XL. Dann verlegten die Dirigenten der sozialistischen Planwirtschaft die Fertigung ins auf dem ehemaligen O&K-Gelände angesiedelte IFA-Schlepperwerk Nordhausen. Der maroden Versorgungslage sind die verschiedenen Startmethoden geschuldet:  Der anfängliche Benzinstart war störanfällig, das Ankurbeln mühsam. 1953 wurde der Motor auf Vorschlag des Ing. Hans Rogge vom Vor- auf das Wirbelkammerverfahren sowie auf Druckluftstart umgestellt, der jedoch durch explodierende Luftkessel von sich reden machte. Erst als dank besser verfügbarer Batterien endlich eine – mit Lunten und Glühkerzen bestückbare – elektrische Anlage einzog, konnte der Rogge-Motor sein gutes Startverhalten unter Beweis stellen:

Bis knapp über null Grad muss er nicht einmal vorgeglüht werden, so dass sich auch der beliebte, aber verschleißintensive „Kettenstart“ (Anschleppen) erübrigt. Das bestätigen alle Besitzer der Rogge-Pios mit Batterie. 12 Tonnen Anhängelast durfte der Schlepper ziehen, egal ob der Hänger luft- oder auflaufgebremst war. Der Pionier war der einzige Schlepper, der das durfte, nachweisbar anhand der damaligen Lastliste. Der Kühlkreislauf kommt ohne Thermostat aus. Der Kühlventilator dreht immer. Deshalb müsse die Maschine vorsichtig warm gefahren werden, erläutert Andreas Kreutz. Im Winter müssten Matten vor den Kühler gehängt werden, damit der Motor seine Betriebstemperatur erreiche. Die liege zwischen 60 und 70 Grad, unter Last könnten auch 90 Grad erreicht werden. An den Schleppern von Andreas Kreutz und Mike Knoblauch sind Tauchsieder zum Vorwärmen des Kühlwassers eingebaut. Ein DDR-Patent.

Das Öldruckmanometer auf dem Armaturenbrett zeigt nur den Druck für die Kurbelwellenschmierung an. Die Kipphebel sind nicht an den Schmierkreislauf angeschlossen. Deshalb müssen sie von Hand geölt werden: vor ­jeder Inbetriebnahme, nachdem der Ventildeckel abgenommen ist. Empfehlenswert ist auch ein Nachschmieren während des Betriebs. Zumindest wenn der Schlepper unter den früheren Einsatzbedingungen wie in der DDR läuft. Die Tankfüllung ist mit 60 Litern so berechnet, dass sie beim Pflügen unter Volllast für eine 12-Stunden-Schicht ausreicht. Bei anderen Arbeitszyklen muss der Pegel mit dem Zollstock gepeilt werden. 

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