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Lack auf die Köpfe
Die beiden Zylinderkopfdeckel hatte Jörg vor dem Lackiervorgang montiert, damit Grundierung und Lack nicht in den Motor eindringen können. Dadurch war allerdings zu wenig Lack an die aneinanderstoßenden Innenseiten der Deckel gelangt, sodass er sie später wieder abschrauben und von Peter nachlackieren lassen musste.
Die alternative Methode, den Motor oben mit Folie abzudecken und die Zylinderkopfdeckel erst später aufzubauen, hätte allerdings kaum Arbeit und Zeit gespart. Einige Arbeit sparen konnte Jörg sich im Falle der Räder, die er von einer Spezialfirma im nahegelegenen Spessart reinigen und mit Korrosionsschutz, Lack im originalen, am Felgenhorn entnommenen Farbton sowie einer schützenden Kunststoffbeschichtung überziehen ließ.
Leitungsverkürzung
Mit fortschreitenden Lackierarbeiten konnte Jörg den Rumpf nach und nach um verschiedene Anbauteile ergänzen und zwischenzeitlich die Anpassung des neu gepolsterten, mit Schriftzug versehen Fahrersitzes (siehe TC 3/2010) vornehmen, den er nicht auf dem mehrfach gebrochenen und wieder geschweißtem Originalgestell von Grammer, sondern einem deutlich komfortableren, luftgefederten Unterbau der gleichen Firma montierte. Zwecks besserer Zugänglichkeit bei der weiteren Komplettierung des Schleppers entfernte er den Sitz anschließend wieder. Daraufhin fanden nach den dazugehörigen Leitungen und Steuergeräten auch die Hydraulikanschlüsse wieder an ihren Bestimmungsort im Heck. In direkter Nachbarschaft montierte Jörg das Druckluftventil, das sich normalerweise weiter unten am Getriebegehäuse befindet. Das war ein Nebenprodukt des Umbaus von der alten Einkreis- auf eine kombinierte Ein- und Zweikreisanlage, die neben einem neuen Ventil auch geänderte Leitungen erforderte. Die neue Anordnung des Druckluftventils verkürzte die Leitungen und vereinfachte deren Verlegung. Vielleicht wäre diese Idee einst auch im Werk als Verbesserungsvorschlag begrüßt worden.
Wenig aussichtsreich erschien eine Instandsetzung der als Fußboden im Fahrerstand und zur Verkleidung von Allradabtrieb und Batteriekasten verwendeten Tränenbleche. Sie waren stark abgenutzt und verrostet. Zudem wiesen sie durch die ehemals aufgebaute Kabine und andere betriebliche Notwendigkeiten zahlreiche nunmehr unnütze, störende Löcher auf.
Erneuerung der Tränenbleche
Daher besorgte Jörg sich von einem Bekannten Reststücke, die bei der Verarbeitung großer Tafeln des begehrten Materials übrig geblieben waren. Mit einer Schlagschere teilte er Bleche in der benötigten Größe ab und kantete sie anschließend gemäß der Originalvorlagen.
Eine Wissenschaft für sich war das Ausfräsen der teilweise schrägen Öffnungen zur Durchführung der Pedale. Schon die Vermessung der Originale und das Anreißen der neuen Bleche erforderten eine gehörige Portion Genauigkeit, die anschließende Bearbeitung auf der Fräsmaschine zudem ein gewisses Maß an Routine.
Jörg musste die Werkstücke im passenden Winkel schräg aufspannen, um die Löcher gerade ausfräsen zu können. So vergingen vom ersten Einsatz der Schlagschere bis zur Montage des Endergebnisses am Schlepper nicht weniger als 20 Arbeitsstunden.