Die Nobelgranaten
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„Die neuartige Luftwirbelung begünstigt eine gute Gemischbildung im Verbrennungsraum und einen weichen Zündablauf“, schrieb Fendt in einem Schlepperprospekt. Das Direkteinspritzverfahren hat weitere Vorteile: günstigen Kraftstoffverbrauch und gutes Kaltstartverhalten ohne weitere Starthilfen. Für eine gleichmäßige Wärmeverteilung über alle Zylinder sorgt eine querschnittsregulierte Verteilung des Kühlmittels. Ein Zweikreis-Thermostat hält die Betriebstemperatur konstant. Der leicht zu reinigende Flachrippenkühler verbessert die Effizienz des Systems.
Die tragende Ölwanne ist eigens für diese Schleppertypen konstruiert und aus einem Stück gegossen.
Kinderspiel: Mist fahren
Auf den Höfen hatte der 12 S den Spitznamen „Chef-Auto“ weg. Weil Chefs die stärksten und teuersten Fahrzeuge fahren. Üblicherweise. Aber wer anno 1970/71 für einen Schlepper um die 45.000 D-Mark auf den Tisch des Regionalvertreters geblättert hatte, der wollte den Neuen schon selber fahren. Die Angestellten mussten, wenn es mehrere Traktoren gab, die älteren Schlepper fahren. Bei Familie Koch ist das anders. Dort fährt und pflegt den 12 S die ganze Familie.
Der 12 S von Bruno Koch (45) und seinem Sohn Andreas (23) soll nicht den Eindruck vermitteln, er sei nur ein Liebhaberschlepper. Das ist er durchaus, aber er ist zugleich einer der Leistungsträger auf ihrem Hof. Die Familie betreibt eine Schäferei in Ostfriesland, mit allem was dazu gehört. Beim Mist fahren zieht der 12 S zwei Acht-Tonnen-Anhänger, beim Kunstdünger streuen schleppt er einen Acht-Tonnen-Streuer, gewendet wird mit einem 6,70 Meter breiten Kreiselheuer, und zuletzt bringt er die Strohballen auf zwei Achttonnern nach Hause.
Auf schwerem Klei
Zwischen April und Mai fährt der Fendt die Schafe mit dem Viehwagen auf die rund 30 Kilometer entfernten Deiche, zwischen Oktober und November holt er sie wieder auf den Hof. Denn die Schafe grasen zum Schutz der Deiche. Sie treten die Erde fest, wie überall an der Nordseeküste, damit die Deiche den Sturmfluten trotzen. Für den 12 S und seine 110 PS sind die Fahr- und Schleppaufgaben ein Kinderspiel. In der einzigen damals lieferbaren Getriebeabstufung beschleunigt der Sechszylinder den Schlepper auf gute 30 Kilometer pro Stunde.
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