Auf Herz und Nieren

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Der Beweis
Nun konnten auch die restlichen Wellen, Lager und Zahnräder herausmontiert werden. Zu guter Letzt befand sich hinter dem letzten Lager eine Öltasche, gefüllt mit Schmodder und Stahlresten (Bild Seite 63, oben) – eine abschließende Bestätigung für die Notwendigkeit der durchgeführten Aktion; auch wenn die Lager mit etwa 500 Euro zu Buche schlugen. So konnte auch der letzte Winkel des Getriebes eingehend geprüft und gereinigt werden.

Jetzt kommt der Rückbau
Der Rückbau war alles andere als einfach und die reinste Fummelei. Das Eisenrohr tat auch hier wieder seinen Dienst. Es war einfach besser, wenn Zahnräder und Distanzscheiben, die auf eine Welle mussten, zunächst auf dem Rohr positioniert waren. So musste beim Hereinschieben der Welle nicht auf die vielen Einzelteile geachtet werden. Bei der Demontage hatte man zum Glück streng auf die Ordnung der Teile geachtet. Das war auch unbedingt erforderlich bei den vielen Zahnrädern und Scheiben.

Ordnung muss sein!
„Empfehlenswert ist es“, rät Udo jedem Anfänger, „vor jeder Entfernung von Teilen zuerst den originalen Stand zu fotografieren (Bild Seite 63, oben rechts), denn beim Rückbau sind die Fotos eine wertvolle Orientierungshilfe.“ Beim Einbau des Räderpaares für den Rückwärtsgang versuchte Udo zuerst, die Welle mit dem Hammer durch die Öffnung im Getriebe zu schlagen. Dummerweise schob sich dabei die Lagerschale aus dem Getriebekörper. So funktionierte das also nicht. Nächster Versuch: mit der Schraubzwinge die Lagerschale fixiert und dann die Welle eingetrieben (Bilder Seite 64, oben). Jetzt klappte es. Um Kugellager wieder auf die Wellen zu bekommen, wurde teilweise die „Gefriermethode“ angewendet. Eine Stunde lang die Welle ins Gefrierfach, und die Lager flutschten geradezu über die Welle. Nach und nach füllte sich das Getriebe wieder mit Leben. Jede Welle und jedes Zahnrad fanden ihren Platz, und am Ende konnte der Besitzer stolz auf sein vollendetes Werk blicken (Bilder Seite 64, oben rechts).
Daniela Trauthwein

Lesen Sie in der nächsten Folge:
– Alles Blech, neue Farbe
– Original, aber günstig

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Restaurierung Hanomag R 16 A, Baujahr 1956
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