Auf Herz und Nieren
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Fummelarbeit
Problematisch gestaltete sich das Zusammenfügen von Motor und vorderem Träger, zwei schweren Komponenten, die durch sogenannte Passschrauben miteinander verbunden werden mussten. Alleine war es kaum zu bewältigen, die Bohrlöcher so exakt aneinander zu halten, dass die Schrauben ohne zu verkanten eingedreht werden konnten – zumal das Gewicht der beiden Teile den Schwierigkeitsgrad noch erhöhte. Kopfschüttelnd erinnert sich Udo an dieses strapaziöse Unterfangen: „Diese beiden Passschrauben links und rechts unten haben mir einiges abverlangt. Mit minimalster Toleranz passen sie in die Bohrlöcher rein – das muss ja alles hundertprozentig sitzen.“ „Trotz Hilfen – Passstifte und professioneller Wagenheber – war das überhaupt nicht einfach zu bewältigen. Bis ich die Schrauben eindrehen konnte, hatte ich ganz schön Schweißperlen auf der Stirn.“
Operation gelungen!
Am Ende hat dann doch der Ehrgeiz gesiegt und der Motor war theoretisch funktionstüchtig. Nun war es Zeit für einen ersten Trockenlauf, um zu prüfen, ob Öldruck vorhanden war. Würde der Motor ohne Öldruck laufen, käme es nach kürzester Zeit zum Totalschaden. Daher füllte Udo zunächst keinen Kraftstoff in den Tank, sondern ließ den Motor „trocken“ andrehen und konnte erfreulicherweise mit dem Manometer einen Öldruck messen. Operation gelungen! Als nächstes war das Getriebe dran, das der unerschrockene Restaurierer – entgegen etlichen Warnungen, davon lieber die Finger zu lassen – vollständig zerlegen wollte. Mit Rost hatte Udo ja gerechnet, nachdem literweise Wasser und Schmodder aus dem Getriebe geflossen waren. Der Flugrost auf den Zahnrädern war dabei nicht das Problem, den konnte man abwaschen oder gar belassen.