Der Lanz-Rivale aus Hannover

Mit elektrischer Startanlage, modernem Getriebe und satten 40 PS wurde der R 40 bei Erscheinen sofort zum Konkurrenten der Glühkopf-Schlepper aus Mannheim. Ein Porträt zum 70. Geburtstag. Von Bodo Wistinghausen

 
Da sitzt jeder Handgriff. Wenn Bernhard Löhring seinen Hanomag R 40 in Betrieb setzt, dann muss er nicht lange nachdenken, was er tut. Denn er kennt den Schlepper schon sehr lange.  Der Westfale aus Nienborg bei Coesfeld ist Erstbesitzer des Hanomags.

Als 18-Jähriger erwarb er den R 40 zusammen mit seinem Vater im Jahr 1948. Der war Lohnunternehmer und brauchte den großen Dieselschlepper, um seine Dreschmaschine anzutreiben. Noch bis vor gut 25 Jahren war er dort im Einsatz. Der heute 80-Jährige erinnert sich: „Das wurde natürlich immer weniger mit dem Aufkommen moderner Maschinen und irgendwann lohnte es sich gar nicht mehr.“ Aber den alten Hanomag zu verkaufen, kam für Bernhard Löhring aber nicht in Frage.

„Da hätte richtig was gefehlt“, so sehr gehörte das Fahrzeug schon zum täglichen Leben. In all den Jahrzehnten war er nicht einen einzigen Tag abgemeldet und wurde – natürlich – auch nie restauriert. „Aber da haben wir immer ordentlich nachgeguckt,“ fasst er die Gründe für den außerordentlich guten Originalzustand zusammen. Dafür brachte der R 40 seinerseits die besten Voraussetzungen mit und dankte die gute Pflege.

Geburt einer Legende
Die Zuverlässigkeit und außergewöhnliche Leistung des mächtigen Vierzylinders machten den R 40 schon in den ersten Jahren zur Legende. Genau 70 Jahre nach seiner Vorstellung im Jahre 1942 hat die schon rein äußerlich eindrucksvolle norddeutsche Zugmaschine nichts von ihrem Charakter verloren. Ihre Entwicklung zu Beginn der 40er-Jahre stand erkennbar im Zeichen der Kriegswirtschaft. Die reine Feldarbeit war nur ein Aufgabengebiet des nicht eben wendigen und mit gut drei Tonnen Eigengewicht recht schweren (wenn auch im Vergleich zur damaligen Konkurrenz durchaus „normalgewichtigen“) R 40.

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Alle Fotos: Bodo Wistinghausen
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