Kraftheber komplett demontieren

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„Da wir die Hydraulikachse verschoben haben, muss das Hydraulikpleuel samt Kolben neu zentriert werden. Durch Ausmessen mit einer Schieblehre (Bezug ist hier die Hydraulikachslager-Innenseite) kann der Mittelpunkt jedoch schnell gefunden werden. Zum Korrigieren schlägt Peter die Pleuelhebelaufnahme leicht mit einem speziellen Durchtreiber aus Messing in die jeweilige Richtung. Ab jetzt erfolgt der Zusammenbau der Heckhydraulik in umgekehrter Reihenfolge.

Lediglich beim Montieren der Steuerstange zur automatischen Abschaltung  muss aufgepasst werden. Peter erklärt: „Die Stange verbindet die Hebelarme mit dem manuellen Steuerhebel des variablen Anschlags. Sie verhindert, wenn man bei der Arbeit nicht aufpasst, dass die Hydraulik zu weit drückt, da sie automatisch den manuellen Steuerhebel abschaltet. Ist das Gestänge aber falsch montiert oder eingestellt, kann es dieser Funktion nicht nachkommen. Im schlimmsten Fall gibt es dann ,Kleinholz’ in der Mechanik der Hydraulik. Zur Einstellung sind zwei Anschläge auf dem Steuergestänge montiert. Bei der Demontage sollte man die beiden Anschläge, wenn die Mechanik funktioniert hat, möglichst nicht abschrauben. Wenn sie runter müssen, sind die Stellen jedoch zu markieren oder genau auszumessen“.

Schön waagerecht
Nach dem Zusammenbau kann der Kraftheber wieder eingebaut werden. Zum horizontalen Einstellen der Ackerschiene ist bei vielen Traktoren auf der einen Seite eine Spindel mit Drehrad angebracht. Eine Neuausrichtung ist dann nötig, wenn die Hebelarme um ein oder zwei Zähne versetzt auf der Hydraulikarmwelle montiert worden sind (sollte dies der Fall sein, immer kontrollieren, ob die Arme nirgends im Betrieb anstoßen!). Legt man jedoch eine Wasserwaage auf die Ackerschiene, ist das Neuausrichten per Drehrad ein Kinderspiel.

Jetzt bleibt noch der Funktionstest: Peter hat fünf Liter Hydrauliköl eingefüllt und den Motor gestartet (die genaue Menge des Öls hängt von der Ausrüstung der Hydraulik ab. Es ist daher ratsam, die Menge des abgelassenen Öls zu messen). Während der Motor läuft, betätigt Andi immer wieder den Steuerhebel, bis sich langsam die Hebelarme zu  bewegen beginnen. „Das System ist selbst entlüftend“, sagt Peter. „Wenn die Hebelarme ohne zu ruckeln arbeiten, ist das System entlüftet.“ Nach Abschalten des Motors kontrolliert Peter nochmals den Hydraulik-Ölstand und korrigiert ihn durch gezieltes Nachgießen, bis Maximum am Ölmessstab angezeigt wird.

Nach fast einem Tag Arbeit sind unsere Experten zufrieden. Die Heckhydraulik arbeitet wieder einwandfrei und ist dicht. Auch die Hydraulikpumpe, die beide bisher noch nicht testen konnten, liefert wieder genug Druck. Wir sind schon gespannt, wie es weiter geht und bleiben an den beiden dran.  

Von Marcel Schoch

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