Der König der 05er-Serie
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Die Einspritzpumpe
Als sensibel haben die Brüder Gerd und Klaus Hentschel die Verteilereinspritzpumpe von Bosch ausgemacht. Beim Anlassen des Motors liefere sie nicht genug Füllmenge, erklärt Klaus Hentschel. Dramatisch sei das nicht, beschwichtigt der Bruder, man brauche halt immer eine starke Batterie in einem guten Ladezustand. Gerd Hentschel: „Beim Starten des Motors muss ich halt länger mit dem Anlasser leiern.“ Ob die Anomalie schon immer da war oder dem Alter des Schleppers geschuldet ist, lässt sich nicht ausmachen. Denkbar ist auch, dass sie eine Folge der Einstellung des F6L 912 auf die für den D 90 05 verbrieften 85 PS ist. Da die Feinjustierung der Leistung über die Einspritzpumpe erfolgt, könnte KHD die Einspritzmenge gegenüber der später vorgesehenen 92-PS-Ausführung herunter reguliert haben. Andererseits lief der Motor mit der gleichen Pumpe ab 1970 wahlweise mit nur 80 PS (im D 80 06).
Störungsfreier Lauf
Gerd Hentschel hatte den D 90 05 A vor 20 Jahren in einem technisch guten, aber optisch etwas vernachlässigten Zustand übernommen. Zusammen mit seinem Bruder zerlegte er den Schlepper, sandstrahlte die Blechteile und ließ sie neu lackieren. Die Elektrik ist von Klaus Hentschel neu verkabelt worden, und vor zwei Jahren musste die Kupplung ersetzt werden. Alles andere waren optische Feinheiten. Der D 90 05 steht zu Recht im Ruf, ein extrem robuster Schlepper zu sein. Originale Ersatzteile gibt es immer noch bei alteingesessenen Deutz-Händlern. Andere Komponenten werden nachgebaut, den Rest gibt es bei Ebay. Zur Kraftübertragung: Im D 90 05 hat KHD wahlweise die ZF-Getriebe T-330 I SF und T-330 II SFL verbaut. Das T-330 I SF hat – inklusive Kriechgruppe – 12 Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge, das T 330 II SFL 16 Vorwärts- und sieben Rückwärtsgänge.
Beim erstgenannten Getriebetyp sind alle Gänge, beim zweitgenannten nur der erste und der zweite Gang unsynchronisiert. Gert Hentschels D 90 05 A ist mit der erstgenannten Version ausgestattet, die während der Gangwechsel Zwischengas verlangt. Das hat erheblichen Anteil daran, dass der Nebenerwerbslandwirt einen langen Tag auf dem Bock als anstrengend bezeichnet. Zumindest dann, wenn der D 90 05 A schwere Zuglasten auf Bergstrecken befördern muss.
Peter Böhlke
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