Auf alle Fälle Deutz
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Nun ist also der 11er-Deutz perfekt, das Ziel ist erreicht. Aber der Schlepper ist doch recht klein. Die ersehnte Zufriedenheit stellt sich nicht ein. „Ich hatte auf einmal Lust, etwas richtig Großes anzupacken“, meint Jochen. Und er erinnert sich an den 50er-Deutz, den sie früher in der Mühle zum Korn fahren hatten. So etwas müsste es sein. Eine Idee nimmt Gestalt an …
Er horcht sich um. In Klein Keula steht ein 50er-Deutz-Ackerschlepper zum Verkauf, mit defektem Motor. Ein weiterer – reiner Schrott – wird dazugekauft. „Aus zwei mach eins“, heißt die Devise. Und es funktioniert. Bis auf den Motor, den bekommt Jochen nicht richtig zum Laufen. 1989 ist er wieder in Markkleeberg, auch 1990, am Wochenende 30. Juni/1. Juli. Es ist zufällig genau das Wochenende der Währungsunion – am Samstag gelten noch die DDR-Scheine, einen Tag später die D-Mark. An seinen 11er-Deutz hängt er einen Zettel: „Suche Pleuellager für 50er-Deutz!“ Und siehe da: Das Lager kommt eines Tages, er baut es selbst ein. Doch das Lager wird heiß, läuft schließlich gar aus. Zitzmann muss Lehrgeld zahlen: „Warum nur? Was habe ich falsch gemacht?“, fragt er sich.
Bald weiß er: Schuld war das Motorgehäuse. Was nützen die neuesten Lager in einem alten, nicht mehr intakten Gehäuse? Nichts. Das harmoniert nie mehr miteinander. Freunde aus Leipzig wissen Rat: „Mit dem wirst du nicht mehr froh, lass es sein! Wir finden etwas Besseres!“
Frisch aus dem Krankenhaus
Es klingt unglaublich, aber es stimmt: Jochen wird fündig. Er erwirbt einen Deutz-Motor – aber keinen, der vorher in einem Schlepper lief: Dieser F3M 417 diente als Notstromaggregat eines Krankenhauses in Frankfurt am Main. Und der läuft und läuft und läuft! Aber der Schlepper schafft leider nur maximal 20 Kilometer pro Stunde. Das ist für Zitzmann zu langsam, um damit zum nächsten Treffen nach Markkleeberg zu fahren. Wieder grübelt Jochen über einer neuen Idee: Ein weiterer 50er-Deutz muss her, aber als flotter Straßenschlepper. Denn Jochen restauriert inzwischen auch einen Wohnanhänger, mit dem er in Zukunft auf Reisen gehen will. In der Mühle hatten sie bis in die 80er-Jahre einen 50er-Deutz mit dem Vierzylindermotor eines KS-30-Kettenschleppers. Der kam mit geänderter Getriebeübersetzung auf 33 Kilometer pro Stunde. So einer müsste es sein ...
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