Die große Bukh-Welle

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Wo sitzt denn nun der Tank?
Und wo ist bei beim 302 denn nun der Tank? Das von BUKH selbst gebaute Mittelstück fungiert als Dieselbehälter. Eigentlich eine geniale Idee, ansonsten verschenkten Raum zu nutzen und dazu für einen niedrigen Fahrzeugschwerpunkt zu sorgen. Ähnliche Konstruktionen gab es weltweit nur bei zwei weiteren Herstellern: Die Normag überbrückte 1946 beim NG 23 die Distanz zwischen Motor und ehemaligem Holzgasschlepper-Getriebe mit einem Gussrohr, das auch als Tank fungierte. Außerdem begann 1957 – fast gleichzeitig mit Bukh – der finnische Hersteller Valmet, den Tank zwischen Motor und Getriebe unterzubringen.
In Verbindung mit der Lage des Tanks ergibt sich für den 302 ein weiteres, praktisches Kuriosum: Direkt vor dem Getriebe befindet sich eine kleine aufgeschraubte Kappe, unter der sich ein Schwimmer mit entsprechendem Peilstab zur einfachen, aber praktischen Füllstandskontrolle verbirgt. Um den enorm großen Höhenunterschied zwischen dem unten liegenden Tank und dem Motor zu überbrücken, musste zusätzlich eine veritable Handpumpe zum Vorpumpen, falls das Leitungssystem einmal entlüftet werden muss, installiert werden. Auch Walter Hansen hatte so was noch nirgends auf seinen Reisen in der Welt der Traktoren je gesehen. Aber Bukh-Motoren kommen eben aus dem Schiffsbau, wo die Firma heute noch tätig ist. Bukh, mittlerweile von Kalundborg ins süddänische Apenrade verlegt, baut immer noch Motoren dieser Größe für Yachten, Rettungsboote und kleine gewerbliche Boote.

Teilelage: beherrschbar
Walter Hansen hat den Kauf seines Exoten trotz einer naturgemäß schwierigen Ersatzteillage nie bereut. Es gibt Firmen, so weiß er, die früher zum Bukh-Traktoren-Händlernetz gehörten. Mit ein wenig Recherche sind diese ausfindig zu machen und haben mitunter noch Teile des Dänen auf Lager.
Wir wünschen Ihm, dass sein 302 weiterhin so läuft gut und er noch viele Treffen und Veranstaltungen bereichern kann.
Bodo Wistinghausen

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Der schöne Däne (Fotos: B. Wistinghausen)
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