Die große Bukh-Welle
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Auch für seine vorgesehene Aufgabe in der Landwirtschaft ist das Fahrzeug erstaunlich gut gerüstet. Der Bukh 302 verfügt schon über eine Regelhydraulik, die über einen Drehschalter unter dem Sitz eingestellt werden kann. Gut zugänglich vor dem Motorblock angebracht ist die von Bosch zugekaufte Hydraulikpumpe, die über einen Keilriemen angetrieben wird. Eine besondere Einrichtung – Ende der 50er-Jahre noch eher außergewöhnlich – ist die schwenkbare Anhängekupplung, die besonders für enge Kurvenradien geeignet ist. Außerordentlich robust ausgeführt ist die pendelnd aufgehängte Vorderachse aus massivem Rohr.
Bei der Restaurierung staunte der Emsbürener nicht schlecht, als er der Vielzahl der eingesetzten Schrauben gewahr wurde. „Hier gab es von allem etwas, bunt gemischt, metrisch und zöllig und sogar das exotische Whitworth-Format.“ Es zeigte sich schon in den Sechzigern wahre Globalisierung, was die Zulieferer anging. Da hatten die Skandinavier nie Berührungsängste. „Und wenn man das einmal weiß, ist es halb so schlimm. Einiges ist ja schließlich auch austauschbar.“ Nur wenige Details sind es, die Hansen wirklich stören. Da wäre zum Beispiel, dass sein 302 nur eine Handgasregelung aufweist. Ein Umbau oder eine Erweiterung auf Fußbedienung ist sehr aufwändig, weshalb der Fachmann es auch noch nicht gemacht hat. Da die Motoren aus dem Bootsbau auf den Ackerschlepperbereich übertragen wurden, versteht es sich von selbst, dass es sich um wassergekühlte Aggregate handelt. Besonders erfreulich und für die Zeit nicht selbstverständlich weist der 30-PS-Zweizylinder schon einen Ölfilter mit Wegwerfkartusche auf. Lästiges Auswaschen von Sieben entfällt somit. Praktisch auch, dass sich an der Ablassschraube ein Magnet zum Ansammeln von Metallsplittern und somit auch zur Zustandskontrolle der Innereien befindet.
Neben der leuchtend roten Farbe fallen vor allem die Muschelkotflügel auf. Laut Hansen war es den Dänen als erstem Hersteller gelungen, für die rudimentären Hinterradabdeckungen eine TÜV-Zulassung für bis zu 30 Kilometer pro Stunde schnelle Straßenfahrt zu erwirken.
Der Abschied der kleinen Marke vom Treckerbau vollzog sich in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre, als europaweit auch viele andere Hersteller den Hut nahmen. Nachdem die Dänen von ihrer letzten Modellreihe zwischen 1967 und 1968 – verteilt auf drei Typen – nur noch 700 Traktoren absetzen konnten, stellten sie die Serienfertigung nach einer Dekade wieder ein. Der Abschied wird in Kalundborg zu verkraften gewesen sein, war der Landmaschinenbau doch immer nur ein vergleichsweise kleines Standbein. Neben den geringen Stückzahlen kennt der Niedersachse den Hauptgrund für die Seltenheit der Dänen in Deutschland: „Der Vertrieb fand nur in Norddeutschland bis zur Linie Eider – Nord-Ostsee-Kanal im nördlichen Schleswig-Holstein statt. Dafür aber auch in Holland“.
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