Der kleine Riese

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Landmaschinenmechaniker dieser Epoche wissen noch heute von Motoren ohne Kühlwasser und geplatzten Kühlern zu berichten. Mit den Luftgekühlten war das passé. Sie beanspruchen auch weniger Platz. Kein Kühlmantel, kein Kühler, keine Wasserpumpe, keine Schläuche und Dichtungen. Was nicht verbaut ist, kann nicht kaputt gehen. Die Einsatzsicherheit steigt,  Reparaturen und Wartung sind schneller erledigt, die Reparaturkosten sinken.

Ausgezeichnetes Prüfzeugnis
Unter der Haube des F 12 HL arbeitet der MWM-Einzylindermotor des Typs AKD 12/112 E. Ein Direkteinspritzer mit Brennraum im Kolben. Das wassergekühlte Pendant arbeitet im Wirbelkammerverfahren und hat weniger Hubraum, aber die gleichen Anschlußmaße. Die Leistung gibt Fendt mit 12 PS an. Eine Untertreibung, wie sich herausstellen wird. Im Januar 1955 stellt das Werk den F 12 HL auf dem Schlepper-Prüffeld in Rauischholzhausen bei Marburg vor. Die Prüfung erfolgt durch das Kuratorium für Technik in der Landwirtschaft (KTL). 1955 ergibt der KTL-Test, dass die ­Motorleistung des F 12 HL im Normalzustand bei 13,2 PS liegt, mit Schenck-Bremse bei 12,9 PS. Ein beachtenswertes Plus an Leistung in dieser Schlepperklasse.

Auch an der Riemenscheibe ermitteln die Prüfer unter Last 11,9 PS, im Normalzustand 12 PS. Das sind ausgezeichnete Werte im Vergleich zu den üblichen Abschlägen an den Abtrieben.

Auf klirrende Kälte ist der Schlepper mit einer Starthilfe vorbereitet. Nach dem Öffnen eines kleinen Loches im Zylinderkopf kann durch ein Rohr ein Starthilfegemisch in den Brennraum eingespritzt werden. Der Motor kann wahlweise mit einem elektrischen Anlasser gestartet oder angekurbelt werden. „Auch bei kalten Temperaturen springt er problemlos an“, sagt Bernd Langheinrich: „Aber fürs Kurbeln müsse man den Dreh raushaben!“ Kompression ziehen, kurbeln, Kompression loslassen – und hoffen …

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Der F 12 in den 50er-Jahren
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