Das große Sechs mal Sechs

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Grundausstattung war damals eine über das Kupplungspedal bediente Motorzapfwelle. Beim „normalen“ Durchtreten des Pedals wurde zunächst das Schaltgetriebe und erst bei Überwindung eines definierten Druckpunktes die Zapfwelle ausgekuppelt. Passend zum Getriebe lieferte ZF damals den Kraftheber KR 25, der an der Ackerschiene Hubkräfte zwischen 2,4 und 3,4 Tonnen erzeugt.

Gab es oberhalb des D 90 06 seinerzeit nur einen geringen Bedarf für noch stärkere Schlepper, klaffte zum 62 PS starken D 60 06 eine allzu große Lücke, in der sich allmählich Konkurrenz breit machte.

D 75 06 – die Zwischengröße
Diese füllte Deutz mit dem D 75 06, der zwar bereits im Mai 1968 auf der DLG-Ausstellung in München vorgestellt wurde, aber erst Anfang 1969 in Serie ging. Auf der Suche nach einem schönen Exemplar werden wir bei Christian Peters fündig, der bereits in der väterlichen Werkstatt mit dem Deutz-Virus infiziert wurde. Während seines Maschinenbaustudiums verspürte er zunehmend den Drang, das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen und nahm als erstes Projekt den Bau eines Frontladers für einen Holder A 18 in Angriff. Bald darauf restaurierte er einen Deutz F2L612 und legte sich sukzessive passende Arbeitsgeräte und Anhänger zu. Für die verwinkelten Obstwiesen des heimischen Anwesens war damit bereits eine gewisse Übermotorisierung erreicht, die sich in der Folgezeit noch deutlich auswachsen sollte.

... und dann dieses Verdeck!
Schon immer übten die Sechszylinder der Serie 06 eine gehörige Faszination auf ihn aus, weshalb er gelegentlich nach einem Restaurierungsobjekt Ausschau hielt. Was er Anfang 2008 bei einem Hamelner Händler fand, war gleich in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit. Der D 75 06 ist aufgrund seiner nur etwas über ein Jahr währenden Bauzeit ähnlich selten wie der D 90 06 – und nur wenige Exemplare dürften sich in dem Zustand befinden, an dem sich Christian vor knapp vier Jahren erfreuen konnte. Eine der größten Unstimmigkeiten war zugleich die auffälligste: Irgendwann im Laufe seines Lebens hatte der D 7506 eine – nicht zum Baujahr passende – hellgrüne Lackierung erhalten. Auf diese Weise glich man ältere Exemplare in früheren Jahren optisch dem Stand ab 1974 an – damals eine Aufwertung, heute eher nicht mehr.

Davon abgesehen war die Lage erfreulich: Nicht nur Undichtigkeiten an Motor und Kraftübertragung hielten sich in Grenzen, auch die Bleche zeigten sich weitgehend frei von unschönen Verformungen oder gar Durchrostungen. Noch dazu waren Details vorhanden, die an den meisten bis heute überlebenden Schleppern fehlen, weil sie sich entweder als unpraktisch erwiesen haben, nicht benötigt oder verschlissen und durch zum fraglichen Zeitpunkt erhältliche Teile ersetzt wurden. Dazu zählen die Knebelschrauben zur ­Befestigung der vorderen Kotflügel und der Oberlenker mit – im Alltag unpraktischer – Klemmarretierung. Beeindruckend war auch, dass sich die Drehspindel des Hubgestänges quasi mit dem kleinen Finger und die Kettenspanner zumindest ohne übertriebenen Kraftaufwand bewegen ließen.

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Deutz-Schlepperprogramm
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