Auf alle Fälle Deutz
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In Jena wird Jochen 1993 bei einer Spedition fündig. Die hat einen exakt gleich motorisierten Straßenschlepper, noch dazu fahrbereit! Jochen holt ihn nach Ingersleben in seine Werkstatt. Und er beginnt behutsam und geduldig mit dem Rückbau. Die IFA-Pionier-Vorderachse wird durch eine in Deutz-Originalausführung ersetzt. In Osnabrück findet Jochen 1998 ein Führerhaus in Ursprungsausführung. So geht es Schritt um Schritt voran. 2003 ist der Schlepper eigentlich fertig. „Der Rest waren vier Jahre Feintuning“, meint Jochen. Parallel werden die Arbeiten am Dreiachs-Wohnanhänger abgeschlossen. Mit ihm geht es nun stets auf Reisen. Doch warum bevorzugt Zitzmann gerade Deutz?
Aller guten Dinge sind drei
„Wer weiß, ob ich Deutz-Liebhaber geworden wäre, wenn unser erster Mühlenmotor ein anderes Fabrikat gewesen wäre. Unsere Schlepper kamen nur deshalb von Deutz, weil mein Großvater mit unserem Mühlenmotor völlig zufrieden war und wir nichts Ungewohntes riskieren wollten. Traktoren waren in den 20er- und 30er-Jahren auf dem Land wirklich eine Revolution, auch in unserer an sich modernen Mühle. Ich kenne eine Geschichte, da hat ein Bauer seinen Schlepper nach drei Tagen zurückgeben wollen, weil der stehen geblieben war. Seine Pferde hatten das nie gemacht. Dabei war bloß der Tank leer! Daran hatte keiner gedacht …“
Mühlentag zum 111. Jubiläum
Wenn Mühlentag ist, drängt sich das ganze Dorf im Mühlenhof. Zum 111. Jubiläum der Zitzmann-Mühle Pfingsten 2009 wird ein historisches Schau-Dreschen organisiert. Jochen kennt die Schlepper-Szene, ein Anruf genügt: Aus Erfurt kommt ein Original-Lanz-Lokomobil von 1926, treibt über Riemen die Dreschmaschine desselben Herstellers an. Edda Kawski und andere Frauen aus dem Dorf, die noch wissen, wie man das macht, stehen oben und reichen sich die Kornpuppen zu. Hunderte Zuschauer sind begeistert – nicht zuletzt wegen der drei Deutz-Schmuckstücke von Jochen Zitzmann ...
Rudolf Heym
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