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Nachdem der Hinterwagen nun endgültig dicht war und die Probefahrt ohne Vorkommnisse verlief, rückte Jörg der vorderen Hälfte des Schleppers zu Leibe. Zunächst wurde durch Demontage von Kühler, Verkleidungsträger, Halbrahmen, Vorderachsträger mitsamt Achse, Druckluftkompressor, Hydraulikpumpe und den dazugehörigen Leitungen der Motor freigelegt. Dann trennte Jörg das gut 14 Zentner schwere Antriebsaggregat vom Getriebe.Nach dem Ausbau des Motors war nun die vordere und damit die vierte Seite des Hinterwagens freigelegt und bot sich zur endgültigen Inspektion und Abdichtung dieser Baugruppe an.

Mit der Demontage des vorderen Deckels legte Jörg die Lagerungen der drei Getriebewellen – von oben nach unten: Hauptwelle, Eingangswelle und Zapfwelle – frei. Die Eingangswelle ist bei dieser Ausführung des ZF-Getriebes T-300 – wie bei vielen Getrieben mit fahrunabhängiger Zapfwelle – zweigeteilt. Sie wird über eine Doppelkupplung aktiviert, deren eine Scheibe die Kernwelle und damit das Schaltgetriebe und deren andere Scheibe die Hohl- und Zapfwelle antreibt.

Lagerbuchse verabschiedet sich
Zur Abdichtung des vorderen Getriebeendes war nun der Ausbau eben jener die Kernwelle umschließenden Hohlwelle vonnöten. Diese lässt sich kons­truktionsbedingt nur gemeinsam mit der vorderen Lagerbuchse aus dem Gehäuse ziehen. Genau dabei passierte Jörg das große Missgeschick. Offensichtlich verkantete sich die Buchse im Gehäuse und fiel dem Restaurator in zwei Teilen, mit ausgebrochenem Rand, entgegen. Eine Reparatur des Bauteils erschien zwecklos, und ein Anruf beim Getriebehersteller ZF in Passau brachte die nächste Ernüchterung: Ersatz war nicht lieferbar. Gerne zeigte man sich jedoch hilfsbereit und schickte Jörg die Konstruktionszeichnungen zu.

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